Rückkehr aus dem HomeOffice
Nach einem langen Winter im dunklen Stall genießen diese beiden Kühe ganz offensichtlich ihre Rückkehr in die warme Frühlingssonne. Sehr harmonisch scheint es aber zwischen ihnen nicht zu laufen … Könnte das ein Bild für bevorstehende Probleme bei der Rückkehr vieler Mitarbeiter*innen aus dem HomeOffice sein?
Spannungen zu erwarten?
„Viele Mitarbeitende waren über ein Jahr lang nicht im Betrieb – wir erwarten große Spannungen, wenn sie nach so langer Zeit wieder aufeinander treffen!“, sorgt sich die Personalmanagerin einer großen Organisation, die schon im ersten Lockdown ihre Mitarbeitenden ins HomeOffice geschickt hatte.
Aus funktionalen Konflikten lernen
Die „neue Normalität“ nach der Rückkehr vieler Mitarbeiter*innen aus ihrem HomeOffice erzeugt neue Konflikte in der Arbeitswelt. Über die Monate haben sich neue Gewohnheiten entwickelt und Bedürfnisse verändert. Soziale Strukturen in und zwischen Teams werden dadurch verändert. Die Formen der Zusammenarbeit müssen neu ausgehandelt werden. Wenn es „nur“ um persönliche Befindlichkeiten geht, handelt es sich um sogenannte dysfunktionale Konflikte, die jedenfalls frühzeitig geklärt werden müssen, damit die Zusammenarbeit wieder funktioniert.
Interessant sind jedoch die funktionalen Konflikte, die aufgrund sachlicher, materieller und struktureller Ursachen entstehen. Wenn sie frühzeitig erkannt und sorgsam begleitet werden, lassen sich aus dem Klärungsprozess wichtige Erkenntnisse für die Lernende Organisation ableiten. So könnten beispielsweise aus veränderten Bedürfnissen der Mitarbeiter*innen neue Ideen für mehr Effizienz in Abläufen und Beziehungen entstehen. Damit solche Konflikte konstruktiv ausgetragen werden und zu guten Lösungen führen, braucht es definierte und entsprechend qualifizierte innerbetriebliche Konfliktanlaufstellen und vor allem Unterstützung der verantwortlichen Führungskräfte.
Verschwendung durch ungenutzte Ressourcen
Viele Führungskräfte sehen Konflikte als unangenehme Störungen ihres Arbeitsalltags, mit denen sie lieber nichts zu tun haben wollen. Das ist nachvollziehbar, weil unbearbeitete eskalierte Konflikte meist nur noch durch eine belastende Führungsentscheidung zu lösen sind. Hier ist ein Umdenken erforderlich: wenn Konflikte als Normalität akzeptiert und als bislang ungenutzte Informationsquelle für frühzeitige Signale zur Unternehmensentwicklung erkannt werden, dann ist es eine teure Form der Verschwendung, sie nicht in einem frühen Stadium zu klären.
Unternehmen sollten daher spätestens jetzt in professionelles Konfliktmanagement investieren, um die Krise als Chance zur Weiterentwicklung zu nutzen. Konfliktmanagement ist in erster Linie Managementaufgabe, die top-down organisiert, strukturiert und mit entsprechenden Ressourcen ausgestattet werden muss.
Hinweise für sinnvolle Veränderungen erkennen
In Unternehmen, die bereits Konfliktmanagementsysteme etabliert haben, kann man verstärkt „upstream-effects“ feststellen: gut gelöste Konflikte tragen zur Selbsterkenntnis und Konfliktfähigkeit der Beteiligten bei und liefern wichtige Hinweise für sinnvolle Veränderungen. Manche Konflikte können verhindert, auftretende schneller erkannt und lösungsorientiert bearbeitet werden. So können Konfliktkosten gesenkt und die Unternehmensziele in einem kooperativen, produktiven und innovativen Klima besser erreicht werden.
Präventionsmaßnahmen setzen
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